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Jeder Tag ist ein guter Tag zum Tanzen

| Kultur & Brauchtum

„Jeder Tag ist ein guter Tag zum Tanzen“

Landjugend verbindet und das über Jahre hinweg. Hans Jauernig ist vielen in der Landjugend durch seine Leidenschaft zum Tanzen bekannt. Die Vorsitzende der Mediengruppe, Franziska Pleschiutschnig, hat sich mit ihm zu einem Interview getroffen und über die Entstehung der Volkstanzwoche gesprochen.

Lieber Hans, wie hat deine Landjugendlaufbahn begonnen und was prägte dich sehr?

Silvester 1980! Dieser Abend war unvergesslich und ab dem Moment wurde das Feuer der Landjugend in mir geweckt. Zu dieser Zeit erlebte die LJ Wernberg einen Aufschwung und viele motivierte Mitglieder wollten die Kunst des Volkstanzes erlernen. Angefangen hat meine Tanzkarriere mit der Volkstanzwoche, damals noch in Krastowitz. Mit Dieter, Edi und Hubert haben wir die Initiative ergriffen und wechselten die Volkstanzwoche von Schloss Krastowitz in das Bildungszentrum Ehrental. Damals waren es nur 18 Tanzpärchen – nicht zu vergleichen mit den 45 Tanzpärchen von heute! Für die höhere Anzahl war aber auch die Änderung des Zeitpunktes ausschlaggebend, von der ersten Ferienwoche im Juli auf die Semesterferien.

Ich selbst war drei Mal als Tänzer mit dabei, danach einige Jahre als Referent und von 1994 bis 2010 übernahm ich die Kursleitung. Damals war kein Referent bzw. Musikant aus der LJ und das Ziel war, beide Bereich und auch die Leiter der Alternativprogramme, also das gesamte Referententeam aus der LJ selbst zu stellen. Heute helfe ich gerne aus. Mit einem hervorragenden Team, viel Ehrgeiz und reichlich Ideen, ist die Volkstanzwoche zu dem geworden, wie sie heute bekannt ist.

Prägend war für mich die Zeit, in der wir die Volkstanzwoche „modernisierten“. Der kreative Teil wurde erweitert mit anderen Neigungen, damals Aerobic, Singen für Jugend und Schuhplatteln. Das Repertoire klassischer Kärntner Volkstänze wurde erweitert durch Tänze, die die Landjugend in Ehrental neu kreierte, wie als erstes der Bananen Walzer (in Oberösterreich der Hit bei der LJ) und die Handy Mazur, welche heute im gesamten deutschsprachigen Raum und teilweise darüber hinaus getanzt wird.

Was ist dein schönster Moment, den du mit deiner Tanzkarriere und der Landjugend verbindest?

Schön ist es immer wieder, wenn jemand auf der Straße oder bei einem Fest auf mich zukommt und sagt: „Konnst di noch erinnern…?!“ oder „Du warst domols in Ehrental. I hab einen Kurs bei dir g‘macht – Polka, Walzer, … g’lernt!“

Unterscheidet sich die Kärntner Tanzkultur vom restlichen Österreich?

Außerhalb von Kärnten wird selten über Links getanzt. Schaut sich jemand die alten Volkstänze an, wird in Kärnten größtenteils mit Links begonnen. Die Landjugend Kärnten tanz generell etwas flotter, wobei es auch hier von einer Ortsgruppe zur nächsten Schwankungen gibt. Im generellen ist die Landjugend einer der einzigen Vereine, der flächendecken tanzt. Egal, ob Polka, Walzer, Schuhplatteln, Modern oder auch Mitternachtseinlagen – Unterschiedlichen Ortsgruppen liegt eine andere Neigung und genau das ist gut so. Ob schnell oder langsam, das Tanzen ist im generellen einfach schön!

Welchen Rat möchtest du der heutigen Landjugend mit auf dem Weg geben?

Es ist eure Landjugend und ihr gestaltet diese, ihr ganz alleine. Meine Landjugend war zu einer anderen Ära und ihr müsst die Landjugend der heutigen Zeit anpassen und auch gestalten. Funktioniert eine Idee nicht auf Anhieb, wurde es gemeinsam probiert. Stellt Fragen und seit offen für neue Einfälle – „geht nicht, gibt’s nicht – probierma‘s“.

Ihr seid das Bild im Rahmen. Der Rahmen symbolisiert Richtlinien und Möglichkeiten, die ihr habt, aber wie ihr dieses Bild gestaltet, ist eure Sache.

Andrea Walkam & Franziska Pleschiutschnig

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